Schüler*innen machen Kultur

Kooperation der Gustav-Heinemann-Schule mit dem Theater an der Ruhr

Theater spielte schon immer eine wichtige Rolle für unsere Schule. Im Unterricht wird Theater gespielt: Im Fach Darstellen und Gestalten (Unterrichtsfach Klasse 7 - 10), im Literaturkurs (Sek II), in der Theater-AG, in der Sonderwoche des 11. Jahrgangs und im Projektkurs des 12. Jahrgangs „Vom Buch zur Bühne“.  

Die Gustav-Heinemann-Schule nimmt regelmäßig an den Schultheatertagen des Theaters an der Ruhr teil. Bei Besuchen von Theatervorstellungen können im Unterricht erarbeitete Stücke erlebt werden.  

Neben den „Schulstücken“ wie Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt, Regie: Jo Fabian oder Nathan.Death von Feridun Zaimoglu/ Günter Senkel in der Auseinandersetzung mit Nathan der Weise von G. E. Lessing ist aber auch der Besuch von Inszenierungen möglich, deren Themen sich vielfältig im Unterricht verschiedener Fächer spiegeln. Dazu gehört zum Beispiel das Thema Klimawandel in der diesjährigen Sonderwoche mit dem Besuch der Inszenierung Violetter Schnee von Vladimir Sorokin, Regie: Roberto Ciulli. 

Außerdem können die Schüler*innen verschiedene Arbeitsbereiche des Theaterhauses kennenlernen bis hin zu einem Praktikum am Theater (Berufsorientierung).  

 

Ziele der Zusammenarbeit mit dem Theater an der Ruhr

Schon seit vielen Jahren besteht zwischen der Gustav-Heinemann-Schule und dem Theater an der Ruhr der Partnerschaftsvertrag THEATERDRANG.  

Das gemeinsame Ziel der Zusammenarbeit von Theater und Schule ist die Vermittlung von umfassenden kulturellen, kommunikativen und Gestaltungskompetenzen, um die Bildungschancen aller Kinder und Jugendlichen in NRW, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft und kulturellen Prägung zu fördern. Dabei geht es nicht nur um gelegentliche Theaterbesuche: Schüler*innen spielen selbst Theater in Gruppen und Projekten, schreiben Stücke, neben den Lehrer*innen leiten Theaterpädagog*innen und Schauspieler*innen in der Schule zum Spiel an. Ziel ist ebenfalls der regelmäßige Theaterbesuch, auch von Inszenierungen, die neugierig machen, deren Text man nicht kennt. 

In der praktischen Zusammenarbeit mit dem Theater können Schüler*innen zu Darsteller*innen und Betrachter*innen der selbst entwickelten Rollen werden, was ihre Einbildungskraft auf vielfältige Weise ‚ins freie Spiel‘ bringt. Die Fähigkeit der Schüler*innen zur eigenen überzeugenden Präsentation wächst. Sozialkompetenz und Sprach- und Kommunikationstalent werden überdurchschnittlich gefördert. Dies sind alles Bereiche, die für den Einstieg wie auch die weitere Orientierung in der Berufswelt unmittelbar wichtig sind.  

Über diesen emanzipatorischen Ansatz hinaus können die Schüler*innen mit Schauspieler*innen, Regisseur*innen, der künstlerischen Leitung oder vielen anderen Fachleuten wie z.B. Bühnentechniker*innen, Gewandmeister*innen im Bereich Theater zusammenarbeiten und Einblicke in die Berufswelt Theater erhalten.  

Die Verbindung zwischen dem Theater und der Gustav-Heinemann-Schule besteht schon seit 1988. Der Kooperationsvertrag besteht seit 2004 und wurde 2009 ergänzt und fortgeschrieben. Im Jahr 2019 erfuhr die Kooperation erneut eine Erweiterung und wurde vor kurzem bei Bildungspartner NRW registriert. Durch die Unterstützung von Bildungspartner NRW können die Bühne und die Schule den Kontakt und die Zusammenarbeit verstetigen und systematisieren.   

Bühne und Schule unterstützen sich gegenseitig bei der Erfüllung ihres Bildungsauftrags und ihrer pädagogischen Ziele. Im Rahmen des fächerübergreifenden Partnerschaftsvertrags ist eine Zusammenarbeit für das Fach Darstellen und Gestalten fest im Lehrplan verankert, eine dauerhafte Einbettung ins Curriculum wird auch für andere Fächer angestrebt, um der Zusammenarbeit einen verbindlichen Rahmen zu geben. Dabei werden Informationen über Planungen und Termine ausgetauscht, um eine gegenseitige Anpassung der Aktivitäten an die jeweiligen Bedingungen zu erreichen.  

Angestrebt ist der Aufbau eines Netzwerkes. Dazu finden in regelmäßigen Abständen Videokonferenzen mit anderen Partnerschulen statt. Das Projekt "Theaterdrang" - eine Initiative der Stadt Mülheim an der Ruhr, Mülheimer Schulen und des Theaters an der Ruhr - soll die Zusammenarbeit von Schule und Theater im Sinne eines gemeinsam verstandenen Auftrags zur kulturellen Bildung vertiefen. Allen Mülheimer Schüler*innen soll der Zugang zum Theater ermöglicht werden. Alle Schüler*innen sollten wenigstens einmal im Jahr das Theater besuchen. Die Theaterpädagog*innen kommen gerne in die Klassen, um die Vor- und Nachbereitung im Unterricht gemeinsam mit den Schüler*innen durchzuführen und Werkstätten zu veranstalten.  

Eine weitere Vernetzung der Schulen untereinander und mit verschiedenen Kulturschaffenden ist durch die Koordinierungsstelle Kulturelle Bildung (Selma Scheele) gegeben, wie zuletzt beim Fachforum kulturVOLL (März 2020), bei der verschiedene Formen der Zusammenarbeit zwischen Schule und Kultur vorgestellt wurden.   

Ansprechpartner*innen am Theater sind die Theaterpädagog*innen Bernhard Deutsch, Julia Meschede und Sarah Kranenpoot und an der Schule steht Dr. Randolf Quade, als Beauftragter für Schule und Kultur, für Fragen gerne zur Verfügung.